06.02.2024 - Sonstiges

Interview mit Sarah Hundert

Sie spricht über ihre persönlichen sportlichen Ziele, ihre Motivation, ihren Weg, diese zu erreichen und über das neu gegründete "Global Para Race Team"

Interview mit Sarah Hundert

Gesellschaftliches Engagement ist fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur und Verantwortung als Arbeitgeber. Seit einem Sportunfall im September 2010 ist Sarah Hundert querschnittgelähmt. Wenige Jahre nach dem Unfall hat sie sich dem Monoskifahren zugewandt, beeindruckt in verschiedenen Paralympischen Disziplinen und verkörpert viele unserer eigenen Werte wie Selbstmotivation, Begeisterung, Leistungswille und Streben nach Erfolg.

Sarah ist nicht nur eine herausragende Botschafterin unseres Unternehmens, sondern engagiert sich auch für "Wings for Life", einen globalen Wohltätigkeitslauf zur Rückenmarksforschung. Wir freuen uns und sind stolz, diese talentierte junge Spitzensportlerin als Hauptsponsor weiterhin zu unterstützen.

Sarah, welches sind Deine kurz- und langfristigen sportlichen Ziele?

Meine kurzfristigen Ziele fokussieren sich darauf, meine Fähigkeiten weiter zu entwickeln, schneller zu werden und die Europacup-Limits zu bestätigen. Langfristig setze ich mir ambitionierte Ziele, nämlich die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im Jahr 2025 sowie den Paralympischen Spielen 2026 in Cortina.

Wie sieht Dein aktuelles Trainingsprogramm aus und wie bereitest Du Dich auf Wettkämpfe vor?

Mein aktueller Trainingsplan umfasst sechs Tage pro Woche: Fitnessstudio oder Ruhetag am Montag, Handbike-Training am Dienstag, Fitnessstudio am Mittwoch, Skitraining (Vormittag) und Homegym (Abend) am Donnerstag/Freitag, Skitraining am Samstag und entweder Fitnessstudio oder Entspannung am Sonntag.

Die Herausforderung besteht darin, das Training neben der 70%igen Arbeitsbelastung zu organisieren.

Gibt es einen oder mehrere bestimmte Anlässe, auf die Du hinarbeitest und die Dich besonders herausfordern?

Mein Hauptziel ist eine vordere Platzierung bei den Paralympics in Cortina. Auch das Vorläuferrennen in Cortina Ende Januar war ein grosses Highlight und eine Herausforderung.

Wie planst Du, Dich in den kommenden Jahren als Athletin weiterzuentwickeln?

Fortsetzen der harten Arbeit, Lernen aus Rückschlägen und sich nicht entmutigen lassen. Mein unterstützendes Umfeld hilft mir sehr, auch wenn der Sport fordernd ist.

Welche Rolle spielt die mentale Vorbereitung bei der Verfolgung Deiner sportlichen Ziele?

Meine mentale Vorbereitung ist entscheidend, da der Kopf beim Training mitspielen muss. Mentale Blockaden können den Fortschritt behindern, deshalb ist mentale Stärke sehr wichtig.

Wie hat der Rollstuhlsport Deine Einstellung zum Leben beeinflusst?

Der Sport hat positiv dazu beigetragen, hat mich Selbständigkeit gelehrt und mir gezeigt, dass alles möglich ist, wenn man es will. Flexibilität und die Möglichkeit, Menschen weltweit kennenzulernen, sind weitere sehr wertvolle Erfahrungen, die ich gemacht habe.

Gibt es eine spezifische Botschaft oder Inspiration, die Du mit anderen teilen möchtest?

Mein Lebensmotto lautet: "Fällst du 50-mal hin, dann steh 51-mal auf. Geht nicht gibt's nicht, und ohne Versuch kann man nicht behaupten, dass es nicht funktioniert."


Sarah mit ihrem Trainer Ralf Jegler und ihrer Physiotherapeutin Milena Bauch

Du hast das Global Para Race Team gegründet. Kannst Du uns mehr darüber erzählen?

Sarah hat zusammen mit internationalen Athleten und dem Para Team Liechtenstein das Global Para Race Team gegründet, um Athleten die Chance zu geben, auf der Weltcup-Bühne durchzubrechen. Derzeit gibt es zwei Supporter und drei Athleten im Team. Langfristig planen sie, das Team finanziell zu stärken, weitere Mitglieder aufzunehmen und auch Athleten ohne Sponsoren zu unterstützen. Camps sollen dazu dienen, Interessierten den Sport näherzubringen, aber vor allem möchten sie Athleten an die Weltspitze führen.

Wir konnten bereits zwei Unterstützer für unser Team gewinnen, was uns natürlich sehr freut. Derzeit bestehen wir aus drei Athleten, und es liegen bereits Anfragen von vier weiteren Athleten vor, die gerne Teil des Teams werden würden. Leider fehlen uns derzeit noch die finanziellen Mittel und die organisatorische Struktur, um weitere Athleten aufzunehmen. Jeder Athlet ist derzeit dazu verpflichtet, seinen Anteil an den Trainerkosten zu tragen, und die Organisation von Hotelunterkünften und Liftkarten obliegt jedem selbst. Durch zusätzliche Unterstützer könnten die Kosten für jeden Einzelnen jedoch reduziert werden.

Unsere langfristigen Pläne sehen vor, das Team so aufzubauen, dass wir eine solide finanzielle Basis haben und auch Athleten ohne Sponsoren Chancen bieten können. Wir planen die Durchführung von Camps, um auch denen, die den Sport noch nicht kennen, die Möglichkeit zu geben, hineinzuschnuppern. Vor allem möchten wir jedoch Athleten an die Weltspitze führen.

Link zum Global Para Race Team: https://www.globalpararaceteam.com/

Sarah, wir wünschen Dir weiterhin alles Gute auf Deinen sportlichen Wegen!